Gezielte Aufstallung statt pauschaler Stallpflicht

„Angesichts der aktuellen Geflügelgrippe-Fälle halte ich eine gezielte, zeitlich befristete Aufstallungspflicht für richtig. Betroffen sollten vor allem Regionen sein, in denen Wildvögel rasten oder überwintern und wo Infektionen nachgewiesen wurden. Dort ist das Risiko besonders hoch.

Eine flächendeckende Stallpflicht ist jedoch nicht notwendig. Jeder Geflügelhalter, ob gewerblich oder privat, kennt die Risiken und trägt Verantwortung. Pauschale Verbote treffen auch jene, die mit hohen Biosicherheitsstandards arbeiten und kein erhöhtes Risiko haben. Das ist weder fair noch zielführend.

Ich verstehe, dass manche Betreiber eine Aufstallung fordern, um ihre Produkte weiterhin als Freilandhaltung vermarkten zu können. Aber genau das zeigt, woran es fehlt: an klaren, nachvollziehbaren Regeln. Wir brauchen wissenschaftlich begründete Entscheidungen und keine pauschalen Anordnungen.

Mein Grundsatz ist klar: Aufstallung dort, wo das Risiko nachweislich hoch ist. Eigenverantwortung und gute Hygienepraxis überall sonst.

Und ein Appell an alle Naturliebhaber und Landnutzer: Wenn ihr totes Federwild findet, bitte nicht anfassen und sofort die Behörden informieren. Nur so schützen wir Hausgeflügel, Wildvögel und Betriebe gleichermaßen.“